Klaraquartier Freiburg

„Das Klaraquartier ist unsere strukturelle Antwort auf die Wohnraumbedürfnisse unserer Mitarbeitenden“, sagt Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg. Gegenüber dem neuen Wohnquartier Kleineschholz werden mehr als 740 Wohnungen für Angestellte des Universitätsklinikums in einem urbanen Quartier mit zentralem Freibereich entstehen. Denn: „Wohnungen für Mitarbeitende sind ein entscheidender Faktor, um Fachkräfte nach Freiburg zu holen, insbesondere für unsere Freiburger Uniklinik“, sagt Oberbürgermeister Martin Horn.

Der Schwerpunkt liegt auf der Schaffung von temporärem Wohnraum. Mitarbeitenden des Universitätsklinikums soll die Möglichkeit gegeben werden, kurzfristig, für maximal drei Jahre, ein Mikroappartement beziehen zu können. Das neue Personalwohnquartier wird Arbeiten und Naherholung mit einem zeitgemäßen Wohnungsangebot verbinden.

Geplant haben wir fünf L-förmige Gebäude. Ihre Höhenentwicklung ist an die bestehende Bebauung angepasst: Die drei Gebäude entlang der nördlichen Grundstücksgrenze greifen die Höhe der gegenüberliegenden Tumorbiologie auf. Die Baukörper an der Lehener Straße orientieren sich hingegen an der Höhe der benachbarten Agentur für Arbeit. Das Zurückversetzen eines der Gebäude schafft einen Stadtplatz, der vis-à-vis zum Quartier Kleineschholz liegt und durch gewerbliche Nutzungen wie Läden und Gastronomie belebt wird. Hier sind auch zwei Kindertagesstätten mit zusammen zwölf Gruppen geplant.

Die L-förmigen Baukörper bilden im Innenbereich in eine Abfolge von grünen Höfen. Die Fußwege sind öffentlich zugänglich und verbinden den Klinikcampus und das neue Quartier Kleineschholz. Große Bäume spenden Schatten und laden zum Entspannen oder Picknicken auf den Wiesenflächen ein, die auch als Versickerungsflächen für Regenwasser dienen. Die leichte Modellierung der Landschaft unterstützt die nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung. Spiel- und Sportangebote und Gemeinschaftsgärten stehen den Bewohnern zur Verfügung.

Die geplanten Wohneinheiten sind zwischen 20 und 75 m² groß. Die Mikroappartements sind abgestimmt auf Einpersonenhaushalte und mit klug durchdachten Einbaumöbeln attraktiv gestaltet. Alle Wohnungen verfügen über einen Balkon oder eine Terrasse. Ergänzend zur eigenen Wohnung können die Bewohnern Gemeinschaftsräume nutzen: Im Dachgeschoss jedes Hauses gibt es eine großzügige Dachterrasse mit ‚Waschlounge‘. Im Erdgeschoss gibt es immer einen großen, aber auch flexibel unterteilbaren Gemeinschaftsraum für gemeinsames Kochen, Essen, Spielen oder Fernsehen. Die Gemeinschaftsräume und Terrassen der diagonal gegenüberliegende Gebäude öffnen sich über den Hof hinweg zueinander und bilden so jeweils eine Nachbarschaft.

Die fünf Gebäude haben die gleiche Grundform, was ein besonders wirtschaftliches Errichten des Quartiers ermöglicht. Durch den Wiederholungsfaktor kann die Planung vereinfacht und die Bauzeit verkürzt werden. Die Wohnbereiche aller Häuser sind nahezu identisch. In den beiden siebengeschossigen Gebäuden an der Lehener Straße sind im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss jeweils die Sondernutzungen angeordnet. Beide Gebäudetypen basieren auf einem Standardmodul von ca. 3,5 m auf 7 m. Die innovative serielle Holzbauweise aus Brettsperrholzelementen mit einem sehr hohen Vorfertigungsgrad sorgt nicht nur für eine wesentlich verkürzte und effiziente Bauzeit, sondern auch für ein gesundes Wohnklima.

Das Klaraquartier nutzt die Fernwärme des Universitätsklinikums. Auf den Dachflächen wird eine Photovoltaik-Anlage zur regenerativen Stromversorgung errichtet. Die Dämmung der Gebäudehülle orientiert sich am Passivhaus-Standard und unterschreitet die Anforderungen des gültigen Gebäudeenergiegesetzes deutlich. Mit diesem Energiekonzept erreicht das Gebäude die Effizienzhausstufe 40.

Als Generalplaner liefern wir alle für dieses Bauvorhaben erforderlichen Planungsleistungen aus einer Hand und übernehmen nicht nur die Hochbauplanung, sondern auch die Koordination aller Planungsbeteiligten und die Verantwortung für den gesamten Planungsprozess.