Architekur weiterdenken – ein Wohnprojekt zwischen Geschichte und Gegenwart

Architekur weiterdenken – ein Wohnprojekt zwischen Geschichte und Gegenwart

Ein stillgelegtes Relikt der 1950er-Jahre wird zur Zukunftsvision: Unsere Kollegin Katja Altmann und unser Kollege Marcus Ehrhardt haben die ehemalige Aral-Tankstelle in der Höllentalstraße in Kirchzarten in ein Wohnhaus mit Geschichte und Charakter verwandelt. Entdeckt bei einem Spaziergang sahen die beiden Architekt*innen mit einem Blick für das Besondere in dem 1952 errichteten Zweckbau weit mehr als eine stillgelegte Zapfstelle: ein architektonisches Juwel der Nachkriegsmoderne, das sachliche Formensprache und technische Innovation vereint. Das eingeschossige Gebäude mit flachem Dach, schmalen Fensterprofilen und dem charakteristischen „schwebenden“ Vordach erzählt vom Aufbruch in ein neues Zeitalter – ein Zeitdokument, das sie erhalten und mit neuem Leben gefüllt haben.

Seit Jahrzehnten stand das Ensemble aus Verkaufsraum, Werkstatt und Waschanlage ungenutzt. Die Umnutzung zur Wohnstätte erforderte Fachwissen, Geduld und kreative Lösungen. Technische Auflagen, Denkmalschutz, Lage im Außenbereich – das Projekt brachte viele Herausforderungen mit sich. Planung, Entkernung, energetische Sanierung von innen, Erhalt der historischen Werkstatttore und Integration moderner Haustechnik – all das wurde mit architektonischer Präzision und Leidenschaft gestemmt. Die ursprüngliche Ästhetik blieb dabei erhalten, während ein modernes Wohnkonzept mit rund 110 m² entstand. Sogar eine historische Zapfsäule wird als E-Ladestation zurückkehren.

Ein lebendiges Beispiel dafür, was möglich ist, wenn Mut, architektonisches Know-how, gestalterische Klarheit und persönliches Engagement aufeinandertreffen.

Wir freuen uns sehr für unsere Kolleg*innen und auch auf den ein oder anderen Büroausflug nach Kirchzarten!