UNI Muesmatt, Bern

UNI Muesmatt Bern

Mit den beiden Neubauten auf den Baubereichen 1 und 2 werden die städtebaulichen Prinzipien des Gebäudebestandes auf dem Campus Muesmatt aufgegriffen und logisch ergänzt. Der Campus Muesmatt erhält entlang der Freiestrasse ein neues, auf den Massstab des Quartiers reagierendes Gesicht. Aus der zentralen Lage des Neubaus Naturwissenschaften und seiner städtebaulichen Bedeutung als Quartiershochpunkt wird der Projekttitel Medius – Mittelpunkt – abgeleitet. Massgeblich für die Neubauten ist die Ost-West-Ausrichtung der beiden arealprägenden Gebäude von Otto Rudolf Salvisberg und Andrea Roost. Analog zur Baltzerstrasse erhält die Gertrud-Woker-Strasse eine klare räumliche Fassung und wird in ihrer Funktion als attraktive Campusquerung durch die offenen und attraktiven Erdgeschosszonen der Baubereiche 1 und 2 gestärkt. Entlang der Freiestrasse vermittelt der Baubereich 2 zwischen den Gebäuden Bühlplatz 5 und Muesmattstrasse 29 und bildet so eine klare städtebauliche Fassung des Strassenraums. Gleichzeitig entsteht ein den Gebäuden vorgelagerter Bereich der den Strassenraum wohltuend weitet und gegenüber der Pauluskirche einen angemessenen Freiraum bildet. 

Die Gertrud-Woker-Strasse wird als Ost-West-Verbindung gestärkt. Der Zugang zum Campus erfolgt hier jeweils über zwei baumüberstandene Platzsituationen mit hoher Aufenthaltsqualität für Studenten und Quartiersbewohner. Von der Muesmattstrasse betritt man den Quartiersplatz mit Pausenhof und von der Freiestrasse und Bühlstrasse den Campusplatz. Als Identität stiftendes Element erhält die Gertrud-Woker-Strasse ein Band aus flachen Wasserspiegeln. Beide Baubereiche 1 und 2 werden über die Gertrud-Woker-Strasse erschlossen. Zusätzlich werden öffentliche Bereiche, wie die Aussenbestuhlung der Gastronomie, entlang der Gertrud-Woker-Strasse angeordnet.

Die öffentliche Durchwegung in Nord-/Süd- Richtung wird entlang der Schmalseiten der Gebäude von der Freiestrasse bis zur Baltzerstrasse geführt. Der Lerchenweg stellt eine wichtige Verbindung zwischen den Universitätsgebäuden entlang der Länggasse, dem Plantanenhof und der Universitätsbibliothek dar. Der Baubereich 2 führt diese Verbindung bis zum Neubau Naturwissenschaften fort und bildet so einen neuen universitären Kurzschluss auf den Campus Muesmatt. Entlang der Arealdurchwegung, sowohl in Nord-Süd-, wie auch in Ost-West-Richtung, erhalten die Gebäude einen erdgeschossigen Kolonnadengang. Dieser vermittelt den Gebäudemassstab für Passanten und erweitert die Gertrud-Woker-Strasse mit zusätzlicher Aufenthaltsqualität. Durch die Kolonnaden treten beide Baubereiche in einen spannungsvollen Dialog.

 

Die Baumasse für den Baubereich 2 wird in drei Gebäudevolumen gegliedert, die mit ihrer Schmalseite senkrecht zur Freiestrasse angeordnet werden. Die Gebäudelänge wird so auf die entlang der Freiestrasse vorhandenen Raumkanten gebrochen. Ein zurückspringendes Technikgeschoss fügt die Baukörper in die Höhenentwicklung des Quartiers ein und bildet einen entschiedenen Höhenversatz zum Neubau Naturwissenschaften. Charakteristisch für die Gestaltung der Campusfreianlagen sind die Grünen Laden, die unmittelbar an mindestens eine Gebäudefassade andocken und mit kleinen Mäuerchen gerahmt werden. Diese nehmen Bezug zum Quartier, schaffen Privatsphäre zu den Strassenräumen und führen das Thema des

Salvisberg-Baus fort – gleichzeitig vermitteln diese Grünräume zwischen Quartier und Campus. Hier können kleine Lern-Höfe entstehen, die den Studenten Aufenthalts- und Rückzugsmöglichkeiten zum Lernen in Kleingruppen bieten. Vegetationsfilter aus Stauden und Gräsern gliedern die Höfe und schlanke Kiefern sorgen für Schatten.Die Gertrud-Woker-Strasse, die Campus-Gasse, bleibt mit der reduzierten Gestaltung bewusst offen und stellt einen Kontrast zu der als Grünen Gasse gestalteten Baltzerstrasse dar. Wasserspiegel, Sitzelemente, begrünte Beläge mit Vegetationsfiltern aus der Schweizer Kätzchenweide werden hier zum Gestaltungsthema und bieten Raum für das Kommen und Gehen der Studenten sowie deren Aufenthalt. In der Baltzerstrasse schieben sich die Grünen Laden bis in die Mitte vor und lassen den mittigen Verkehrsraum mäandrieren. Dadurch wird nicht nur der lange Raum gegliedert, sondern auch die Orientierung innerhalb des Quartiers gestärkt. Der Campus- und Quartiersplatz als baumüberstandene Plätze, erhalten unterschiedliche Aufenthaltsmöglichkeiten. Der Quartiersplatz, als leicht erhöhter Platz, erhält ein Kinderspielbereich und der Campusplatz ein langes Sitzelement. Gemeinsam erblühen die Blauglockenbäume der Plätze und verdeutlichen ihre Lage innerhalb des Campusareals.

Die Parkierung für die Neubauten erfolgt in einer Einstellhalle unter dem Baubereich 2. Die Zufahrt erfolgt unmittelbar über die Bühlstrasse, so dass die Gertrud-Woker-Strasse ausschliesslich dem Langsamverkehr mit Fussgängern und Velos vorbehalten bleibt. Die Zufahrt zur Velogarage im Untergeschoss folgt ebenfalls über die Gertrud-Woker-Strasse.Die Anlieferung beider Baubereiche erfolgt über die Baltzerstrasse 2 und verbindet auf gleicher Ebene alle Gebäude miteinander.

Gasse auf dem Campus
Lageplan Muesmatt

Auslober:
Universität Bern

Lage:
Muesmattstraße 29

3012 Bern

 

 

Wettbewerb:
Teilnahme

EG Grundriss Muesmatt
Erdgeschoss
Regelgeschoss Uni Muesmatt
Regelgeschoss
Schnitt Uni Muesmatt
Schnitt