Außenperspektive

Hörsaalgebäude Müllheim

Das neue Hörsaalzentrum der deutsch-französischen Brigade wird als allseitig orientiertes, pavillonartiges Gebäude auf dem Grundstück platziert. Der Baukörper nimmt die Fluchten des angrenzenden neuen Sanitätszentrums im Süden auf. Ein Sockel gleicht das abfallende Gelände des Grundstückes aus, so dass ein ebener, barrierefreier Zugang an der nordwestlichen Grundstücksecke möglich ist. Die Eingangsfassade orientiert sich nach Nordwesten in Richtung der Kaserne. Ein Vorplatz mit einer Auskragung des Obergeschosses bildet eine einladende Geste, die die Besucher des Gebäudes aus allen Richtungen willkommen heißt. Die Technikanlieferung nutzt den Geländeverlauf für eine wirtschaftliche Erschließung mittels kurzer Rampe.

Das Gebäude ist als zweigeschossige Holzbau konzipiert. Die Seminarbereiche ordnen sich dreiseitig um ein zentrales Foyer mit Oberlicht an. Der Konferenzsaal befindet sich ebenerdig und grenzt unmittelbar ans Foyer an. Die von den französischen Streitkräften genutzten Räumen befinden sich im Erdgeschoss, die von den deutschen Soldaten genutzten Flächen im Obergeschoss. Das Oberlicht versorgt das Foyer mit Tageslicht und markiert gleichzeitig die Gebäudemitte. Eine einläufige Treppe im Luftraum verbindet die Geschosse funktional wie auch visuell. Dadurch entsteht eine großzügige, natürlich belichtete Foyerfläche im Erdgeschoss, die als Erweiterung des Konferenzbereiches genutzt werden kann. Die tiefen und zusammenschaltbaren Seminarräume befinden sich in räumlicher Verbindung im Obergeschoss. Sie bilden gleichzeitig die Auskragung über dem Eingang. Die Nebenräume befinden sich an den Stirnseiten des Konferenzsaales und an den Enden der einzelnen Raumschichten.

Die Grundstruktur des Gebäudes basiert auf dem durchgängigen Holzbauraster von 1,25m auf dem auch das klare statische System aufbaut. Das Tragwerk besteht aus Einzelstützen im Abstand von 2,5m und darauf aufliegenden Holzbalken mit einer Brettsperrholzdecke. Im Gebäude gibt es drei Spannweiten: 7,5m und 10m für die Seminarräume sowie 14m für den Konferenzsaal. Im Flurbereich beträgt die Spannweite lediglich 2,5m so dass die Trägerlage entfallen kann und diese Zone als kreuzungsfreier Installationsraum für die Haustechnik zur Verfügung steht. Von hier aus kann die mechanische Be- und Entlüftung direkt in die Balkenzwischenräume der Seminarräume gelangen. Die Aussteifung erfolgt über Wandscheiben am Ende jeder Raumschicht und über die in Massivbauweise konstruierte Nebenraumzone an den Kopfenden des Konferenzraumes. Die Spannrichtung im Konferenzsaal erfolgt über die Längsseite und ermöglicht so ebenfalls die Verteilung der Haustechnik im Bereich zwischen den Holzträgern.

Innenraumperspektive
Erdgeschoss Grundriss
Längsschnitt und Ansicht
Obergeschoss Grundriss
Querschnitt und -ansicht
Lageplan
Isoträger